6-Stunden-Rennen von Fuji 2024

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Alex Lynn führt im Cadillac V-Series.R das Hypercar-Feld in die erste Runde

Das 6-Stunden-Rennen von Fuji 2024, auch 2024 6 Hours of Fuji, fand am 15. September auf dem Fuji Speedway statt und war der siebte Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Erneut sorgte die Balance of Performance für Kritik, und wieder traf es vor allem die Wagen von Toyota Gazoo Racing durch erhöhtes Gewicht und verminderte Leistung. Obwohl vom zweiten und vierten Startplatz aus ins Rennen gehend waren die beiden Toyota GR010 Hybrid bereits nach der Freigabe des Rennens durch die grüne Ampel chancenlos, da sie mit ihrem Maximalgewicht von der leichteren Konkurrenz ausbeschleunigt wurden. Zu den Problemen durch die BOP kamen individuelle Fehler der Fahrer. Nach einem kurzen Stint (Fahrzeit zwischen Boxenstopps) holte die Teamführung Nyck de Vries im Wagen mit der Nummer 7 an die Boxen, um für die verbleibende Fahrzeit seinem Teamkollegen Kamui Kobayashi zwei Stints mit neuen Reifen zu ermöglichen. Diese Taktik, die laut der Toyota-Leitung siegfähig war, wurde durch ein knapp nach dem Fahrerwechsel auf die Strecke kommendes Safety-Car zunichtegemacht. Während Toyota mit der Nummer 7 gestoppt hatte, ermöglichte das Safety-Car fast der gesamten Konkurrenz einen Stopp unter Gelb. Ein offensichtlich frustrierter Kobayashi kollidierte bei einem Überholversuch mit dem von Matt Campbell gefahrenen Porsche 963 mit der Nummer 5 und riss dabei beide Wagen aus dem Rennen. Durch den Ausfall verlor die Toyota-Mannschaft die Chance auf den Fahrertitel. Kobayashi nahm nach dem Rennen die Schuld für den Ausfall auf sich.[1][2] Nicht viel besser erging es dem zweiten Toyota mit der Nummer 8. Ryō Hirakawa hatte sich nach seinem letzten Boxenstopp hart gegen die Überrundung durch den Porsche von Kévin Estre gewehrt und dabei blaue Flaggen ignoriert. Die danach verhängte Durchfahrtsstrafe schob den ursprünglich zweitplatzierten Wagen im Schlussklassement an die zehnte Stelle zurück.

Die größte Aufregung verursachte schon knapp nach dem Start Robert Kubica im Ferrari 499P mit der Startnummer 83. Kubica verbremste sich bei der Anfahrt zur Kurve 1 und schob vier Fahrzeuge in die Auslaufzone. Für die Aktion erhielt er von der Rennleitung eine 30-Sekunden-Stop-and Go-Strafe.[3]

Aus der Pole-Position startete zum ersten Mal der Cadillac V-Series.R, nachdem Alex Lynn im Qualifikationstraining mit 1:28,901 Minuten die schnellste Rundenzeit erzielt hatte. Zwei Zwischenfälle im Rennen machten die Siegeschancen des lange an der Spitze fahrenden Cadillacs zunichte. Earl Bamber brachte den stark beschädigten Wagen noch an die Boxen zurück, musste dort aber aufgeben. Mit ihrem Rennsieg machten sich Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor im Porsche 963 zu den Favoriten auf den Weltmeistschafts-Gesamtsieg. Für BMW, Dries Vanthoor/Raffaele Marciello/Marco Wittmann im BMW M Hybrid V8, und Alpine, Nicolas Lapierre/Matthieu Vaxivière/Mick Schumacher im Alpine A424, gab es die ersten Podiumsplatzierungen für die jeweiligen Fahrzeuge.

Schlussklassement

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Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 LMH 6 Deutschland Porsche Penske Motorsport FrankreichFrankreich Kévin Estre
Deutschland André Lotterer
Belgien Laurens Vanthoor
Porsche 963 213
2 LMH 15 Belgien BMW M Team WRT Belgien Dries Vanthoor
Schweiz Raffaele Marciello
Deutschland Marco Wittmann
BMW M Hybrid V8 213
3 LMH 36 FrankreichFrankreich Alpine Endurance Team FrankreichFrankreich Nicolas Lapierre
FrankreichFrankreich Matthieu Vaxivière
Deutschland Mick Schumacher
Alpine A424 213
4 LMH 93 FrankreichFrankreich Peugeot TotalEnergies Danemark Mikkel Jensen
Schweiz Nico Müller
FrankreichFrankreich Jean-Éric Vergne
Peugeot 9X8 2024 213
5 LMH 12 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hertz Team Jota Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Will Stevens
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Callum Ilott
FrankreichFrankreich Norman Nato
Porsche 963 213
6 LMH 38 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hertz Team Jota Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jenson Button
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Philip Hanson
Danemark Oliver Rasmussen
Porsche 963 213
7 LMH 35 FrankreichFrankreich Alpine Endurance Team Andorra Jules Gounon
OsterreichÖsterreich Ferdinand Habsburg
FrankreichFrankreich Charles Milesi
Alpine A424 213
8 LMH 94 FrankreichFrankreich Peugeot TotalEnergies FrankreichFrankreich Loïc Duval
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Paul di Resta
Belgien Stoffel Vandoorne
Peugeot 9X8 2024 213
9 LMH 50 ItalienItalien Ferrari AF Corse ItalienItalien Antonio Fuoco
SpanienSpanien Miguel Molina
Danemark Nicklas Nielsen
Ferrari 499P 213
10 LMH 8 JapanJapan Toyota Gazoo Racing Schweiz Sébastien Buemi
Neuseeland Brendon Hartley
JapanJapan Ryō Hirakawa
Toyota GR010 Hybrid 213
11 LMH 99 Deutschland Proton Competition FrankreichFrankreich Julien Andlauer
Schweiz Neel Jani
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Harry Tincknell
Porsche 963 212
12 LMH 83 ItalienItalien AF Corse Polen Robert Kubica
China Volksrepublik Ye Yifei
Israel Robert Schwarzman
Ferrari 499P 211
13 LMGT3 54 ItalienItalien Vista AF Corse ItalienItalien Francesco Castellacci
Schweiz Thomas Flohr
ItalienItalien Davide Rigon
Ferrari 296 GT3 194
14 LMGT3 92 Litauen Manthey Pure Racing OsterreichÖsterreich Klaus Bachler
Saint Kitts Nevis Alex Malykhin
Deutschland Joel Sturm
Porsche 911 GT3 R LMGT3 194
15 LMGT3 46 Belgien Team WRT ItalienItalien Valentino Rossi
Oman Ahmad Al Harthy
Belgien Maxime Martin
BMW M4 GT3 194
16 LMGT3 81 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich TF Sport Angola Rui Andrade
Irland Charlie Eastwood
Belgien Tom Van Rompuy
Chevrolet Corvette Z06 GT3.R 194
17 LMGT3 85 ItalienItalien Iron Dames Belgien Sarah Bovy
Danemark Michelle Gatting
Schweiz Rahel Frey
Lamborghini Huracán GT3 Evo 2 194
18 LMGT3 55 ItalienItalien Vista AF Corse FrankreichFrankreich François Hériau
ItalienItalien Simon Mann
ItalienItalien Alessio Rovera
Ferrari 296 GT3 194
19 LMGT3 777 JapanJapan D'Station Racing Danemark Marco Sørensen
FrankreichFrankreich Erwan Bastard
FrankreichFrankreich Clément Mateu
Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo 194
20 LMGT3 59 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten United Autosports Brasilien Nicolas Costa
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Cottingham
Schweiz Grégoire Saucy
McLaren 720S GT3 Evo 194
21 LMGT3 27 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Heart of Racing Team Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian James
ItalienItalien Daniel Mancinelli
SpanienSpanien Alex Riberas
Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo 194
22 LMGT3 31 Belgien Team WRT Brasilien Augusto Farfus
Indonesien Sean Gelael
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Darren Leung
BMW M4 GT3 194
23 LMGT3 78 FrankreichFrankreich Akkodis ASP Team OsterreichÖsterreich Clemens Schmid
Sudafrika Kelvin van der Linde
FrankreichFrankreich Arnold Robin
Lexus RC F GT3 194
24 LMGT3 87 FrankreichFrankreich Akkodis ASP Team JapanJapan Takeshi Kimura
Argentinien José María López
FrankreichFrankreich Esteban Masson
Lexus RC F GT3 194
25 LMGT3 60 ItalienItalien Iron Lynx ItalienItalien Matteo Cressoni
FrankreichFrankreich Franck Perera
ItalienItalien Claudio Schiavoni
Lamborghini Huracán GT3 Evo 2 193
26 LMGT3 91 Deutschland Manthey EMA OsterreichÖsterreich Richard Lietz
NiederlandeNiederlande Morris Schuring
AustralienAustralien Yasser Shahin
Porsche 911 GT3 R LMGT3 193
27 LMGT3 77 Deutschland Proton Competition Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben Barker
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ryan Hardwick
Kanada Zacharie Robichon
Ford Mustang GT3 193
28 LMGT3 88 Deutschland Proton Competition Norwegen Dennis Olsen
Danemark Mikkel Pedersen
Deutschland Christian Ried
Ford Mustang GT3 192
29 LMGT3 95 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten United Autosports Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Josh Caygill
Chile Nico Pino
JapanJapan Marino Satō
McLaren 720S GT3 Evo 191
Ausgefallen
30 LMH 20 Belgien BMW M Team WRT Sudafrika Sheldon van der Linde
NiederlandeNiederlande Robin Frijns
Deutschland René Rast
BMW M Hybrid V8 202
31 LMH 2 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cadillac Racing Neuseeland Earl Bamber
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex Lynn
Cadillac V-Series.R 193
32 LMH 51 ItalienItalien Ferrari AF Corse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Calado
ItalienItalien Antonio Giovinazzi
ItalienItalien Alessandro Pier Guidi
Ferrari 499P 168
33 LMGT3 82 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich TF Sport FrankreichFrankreich Sébastien Baud
SpanienSpanien Daniel Juncadella
JapanJapan Hiroshi Koizumi
Chevrolet Corvette Z06 GT3.R 154
34 LMH 7 JapanJapan Toyota Gazoo Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Conway
JapanJapan Kamui Kobayashi
NiederlandeNiederlande Nyck de Vries
Toyota GR010 Hybrid 163
35 LMH 5 Deutschland Porsche Penske Motorsport AustralienAustralien Matt Campbell
Danemark Michael Christensen
FrankreichFrankreich Frédéric Makowiecki
Porsche 963 163
36 LMH 63 ItalienItalien Lamborghini Iron Lynx ItalienItalien Mirko Bortolotti
---- Daniil Kvjat[4]
ItalienItalien Edoardo Mortara
Lamborghini SC63 146

Nur in der Meldeliste

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Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMH FrankreichFrankreich Kévin Estre Deutschland André Lotterer Belgien Laurens Vanthoor Porsche 963 Gesamtsieg
LMGT3 ItalienItalien Francesco Castellacci Schweiz Thomas Flohr ItalienItalien Davide Rigon Ferrari 296 GT3 Rang 13

Hypercar-Balance-of-Performance

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Fahrzeug Mindestgewicht Max. Leistung Max. Energiemenge pro Stint Leistungsänderung ab 250 km/h Hybridboost ab Handicap Nachtanken
Cadillac V-Series.R (LMDh) 1036 kg (- 1) 520 kW (+ 2) 907 Megajoule - 0,8 % (- 1,7)
Ferrari 499P (LMH) 1055 kg 500 kW 901 Megajoule + 1,3 % (- 0,6) 190 km/h 0,2 Sekunden
Peugeot 9X8 2024 (LMH) 1030 kg (- 7) 513 kW (+ 4) 903 Megajoule (+ 1) - 1,9 % (- 0,7) 190 km/h 0,2 Sekunden
Porsche 963 (LMDh) 1049 kg (- 4) 512 kW (+ 3) 908 Megajoule (+ 1) + 0,2 % (- 0,5)
Toyota GR010 Hybrid (LMH) 1070 kg (+ 5) 493 kW (- 4) 908 Megajoule (+ 2) + 5,4 % (+ 0,8) 190 km/h 0,2 Sekunden
BMW M Hybrid V8 (LMDh) 1037 kg 515 kW (+ 2) 907 Megajoule (+ 1) - 1,2 % (- 0,3)
Alpine A424 (LMDh) 1042 kg (+ 1) 518 kW (+ 3) 907 Megajoule - 3,7 % (- 0,5)
Lamborghini SC63 (LMDh) 1030 kg 520 kW 910 Megajoule (+ 1) - 0,1 % (- 0,1)
  • Gemeldet: 36
  • Gestartet: 36
  • Gewertet: 29
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Rennwochenende: warm und trocken
  • Streckenlänge: 4,563 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:00:32,196 Stunden
  • Runden des Siegerteams: 213
  • Distanz des Siegerteams: 971,919 km
  • Siegerschnitt: 161,746 km/h
  • Pole Position: Alex Lynn – Cadillac V-Series.R (#2) – 1:28,901
  • Schnellste Rennrunde: Charles Milesi – Alpine A424 (#35) – 1:30,943 = 180,600 km/h
  • Rennserie: 7. Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2024
Commons: 6-Stunden-Rennen von Fuji 2024 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kollisionen zwischen Porsche und Toyota
  2. Chance auf den WM-Titel ist weg
  3. Bilder von der Kunbica-Kollision
  4. Russischer Staatsbürger, Start ohne Länderkennung
Vorgängerrennen
6-Stunden-Rennen von Austin 2024
FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
8-Stunden-Rennen von Bahrain 2024