Engelbert Adam

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Engelbert Adam (auch Vater Haimann oder Vater Haymann;[1] * 1. Juni 1850 in Neu-Erbersdorf, Österreichisch-Schlesien; † 21. Dezember 1919 in Freudenthal, Tschechoslowakei) war ein österreichischer Schauspieler und Schriftsteller.[2][3]

Engelbert Adam entstammt einer bäuerlichen Familie (Vater Josef A., Mutter Marie geb. Weinmann).[4] Er besuchte das Gymnasium in Troppau. Ab 1868 reiste er als Wanderschauspieler durch Südosteuropa sowie die ganze K & K Monarchie[5][6][7] und wurde später Theaterregisseur. Daneben sang er als Oper-Bassbuffo.[8] Er schrieb mehrere Theaterstücke, von denen ’s Ehrenamt unter dem Titel Bettel-Anderl bekannt wurde, zu dem die Wiener Theaterzeitung berichtete.[9] Berühmtheit erlangte er durch die Titelrolle des Vater Haimann in dem von ihm verfassten gleichnamigen Drama,[10] weshalb er selbst auch Vater Haimann genannt wurde. Adam verkörperte in der Hauptfigur den

Prototyp eines schlesischen Bauern vom echtem Schrot und Korn, der alle herrlichen Eigenschaften eines deutschen Herzens in sich vereinigt.[11]

Dieses nicht gedruckte Bühnenwerk wurde an 59 Orten 300 Mal aufgeführt.[12]

Der Sammelband mit Gedichten in schlesischer Mundart Vo ons derhäm! Jäs und Das, erschien bis 1956 in vier Auflagen.[13] Einzelne Gedichte daraus erschienen auch in anderen Sammelbänden. Adam widmete sich daneben der Sammlung von Volksliedern. Nach dem Ende seiner Theaterkarriere arbeitete er in einem Olmützer Restaurant und betrieb später das Vater-Haimann-Kino in Freudenthal. Er war zweimal verheiratet, hatte einen Sohn und verstarb zwei Jahre nach seiner zweiten Heirat.[14]

Werke (Auswahl)

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  • ’s Ehrenamt. Drama, 1893.
  • Vater Haimann. Drama, 1896.

Gedichtsammlung

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  • Vo ons derhäm! Jäs und Das. Krommer-Verlag, Freudenthal 1898.
  • Aus der Heimat Ehrenhalle. Engelbert Adam – Vater Haymann. In: Freudenthaler Ländchen – Geschichts- und Sittenbilder aus alter und neuer Zeit zur Vertiefung der Heimatliebe und für Heimatkunst (1944). Nr. 6, 23. Jahrgang, S. 41–45.
  • Alois Willmann: Engelbert Adam. In: Mährisch-Schlesische Heimat, Vierteljahresschrift für Kultur und Wirtschaft, Heft 16 (1971), S. 71–72.
  • Herbert Zeman (Hrsg.): Bio-bibliografisches Lexikon der Literatur Österreichs. rombach verlag, Freiburg i. Br. / Berlin / Wien 2016, ISBN 978-3-7930-9746-4, S. 25.
  • Ingrid Bigler-Marschall: Adam, Engelbert. In: Deutsches Literatur-Lexikon Online. De Gruyter, 2017.
Commons: Engelbert Adam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Michael Peschke: Enciclopedia Internacional de Pseud·ʼnimos: Nombres verdaderos. Parte I. Walter de Gruyter, 2006, ISBN 3-598-24961-6, S. 14 (google.com [abgerufen am 23. April 2023]).
  2. Deutsche Biographie: Adam, Engelbert - Deutsche Biographie. Abgerufen am 23. April 2023.
  3. Ingrid Bigler-Marschall: Adam, Engelbert. In: Deutsches Literatur-Lexikon Online. De Gruyter, 2017, abgerufen am 23. April 2023.
  4. Herbert Zeman (Hrsg.): Bio-bibliografisches Lexikon der Literatur Österreichs, Band 1: A – Bez. rombach verlag, Freiburg i. Br. / Berlin / Wien 2016, ISBN 978-3-7930-9746-4, S. 25.
  5. Biographisches Bühnen-Lexikon der deutschen Theater: von Beginn der deutschen Schauspielkunst bis zur Gegenwart. Bruckmann, 1892, S. 2 (google.com [abgerufen am 23. April 2023] dort mit Engagements in Troppau, Reichenberg, Linz, Pressburg, Wien, Graz und Teplitz in den Jahren von 1879 bis 1892 vermerkt).
  6. Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien: Mittheilungen über die in Wien lebenden Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Brockhausen und Bräuer, 1889 (google.com [abgerufen am 23. April 2023]).
  7. Oscar Linden, Adolph Wimmer: Wien und die Wiener: ungeschminkte Schilderungen eines fahrenden Gesellen. E. Rentzel, 1892, S. 200 (google.com [abgerufen am 23. April 2023]).
  8. Neuer Theater-Almanach: Theatergeschichtliches Jahr- und Adressen-Buch. 1892, S. 444 (google.com [abgerufen am 23. April 2023] wo Engelbert unter den darstellenden Mitgliedern des Stadttheaters sowohl unter den Schauspielern genannt ist als auch unter den Sängern für Oper und Operette (dort als Bassbuffo)).
  9. Wiener Theater-Zeitung. 1. Jänner 1894, Nr. 1, XVII. Jahrgang, S. 4.
  10. Limam - Engelbert Adam: Vater Haimann. Abgerufen am 23. April 2023.
  11. Mährisch-schlesische Presse. 14. Dezember 1898, Nr. 100, 15. Jahrgang, S. 3.
  12. Herbert Zeman (Hrsg.): Bio-bibliografisches Lexikon der Literatur Österreichs, Band 1: A – Bez. rombach verlag, Freiburg i. Br. / Berlin / Wien 2016, ISBN 978-3-7930-9746-4, S. 25.
  13. Limam - Engelbert Adam: Vo ons derhäm! Jäs Und Das. Abgerufen am 23. April 2023.
  14. Limam - Engelbert Adam. Abgerufen am 23. April 2023.