UCI-Straßenradsport-Weltcup der Männer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Rad-Weltcup)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der UCI-Straßenradsport-Weltcup der Männer (englisch UCI Men Road World Cup) war eine von 1989 bis 2004 vom Weltradsportverband UCI ausgetragene Serie der wichtigsten Eintagesrennen im Straßenradsport der Männer und galt neben der UCI-Weltrangliste als die wichtigste Jahreswertung im Straßenradsport der Männer. Bei jedem Rennen wurden Punkte an Fahrer und Teams vergeben, die in eine Gesamtwertung einflossen. Der ursprüngliche Zweck der Rennserie war die Etablierung des professionellen Straßenradsports der Männer in Ländern ohne große Traditionen oder wichtige Eintagesrennen sowie die Erreichung einer größeren medialen Aufmerksamkeit. Dies sollte vor allem durch die Verbindung von Radklassikern und neueren Rennen erreicht werden[1].

Vorgänger des Rad-Weltcups als Jahreswertung waren die Challenge Desgrange-Colombo (1948 bis 1958) und die Super-Prestige-Pernod-Wertung (1961 bis 1987). Ersetzt wurde der Rad-Weltcup von der UCI ab dem Jahr 2005 durch die UCI ProTour, in deren Rahmen neben allen bisherigen Weltcup-Rennen zusätzliche Eintagesrennen und verschiedene Etappenrennen ausgetragen wurden.

Im Laufe der Zeit waren verschiedene Eintagesrennen Bestandteil des Rad-Weltcups, die später wieder aus dem Programm gestrichen wurden; und die Anzahl der Rennen blieb nicht konstant. Seit der Saison 1997 bestand der Rad-Weltcup aus 10 Rennen und fand in drei zeitlichen Perioden mit fünf, drei und zwei Rennen statt, die Reihenfolge der einzelnen Rennen variierte dabei:

Automatisch bei allen Rennen des Rad-Weltcups startberechtigt waren alle GSI-Teams; ferner konnten die Rennveranstalter noch maximal drei zusätzliche Mannschaften der Kategorien GSII oder GSIII einladen.

Die Gesamtwertung des Rad-Weltcups für Fahrer basierte auf unterschiedlichen Punktevergaben bei jedem einzelnen Rennen nach dem Zieleinlauf:

  Punkte
Position ab 1997 ab 1990 1989
1 100 50 ?
2 70 35 ?
3 50 25 ?
4 40 20 ?
5 36 18 ?
6 32 16 ?
7 28 14 ?
8 24 12 ?
9 20 10 ?
10 16 8 ?
11 15 6 ?
12 14 5 ?
?
25 1 ?

Ab 1997 galt die Regel, dass ein Fahrer an mindestens 6 der 10 Rennen teilgenommen haben musste, um in der abschließenden Gesamtwertung gewertet zu werden.

Für die Teamwertung wurden bei jedem Rennen die drei bestplatzierten Fahrer einer Mannschaft nach dem Zieleinlauf gewertet und deren Positionen zu einem Gesamtwert addiert. Das Team mit dem niedrigsten Gesamtwert bekam 12 Punkte für die Teamwertung, das mit dem zweitniedrigsten 9, und danach erhielten die schlechter platzierten Teams jeweils einen Punkt weniger. Kamen weniger als drei Fahrer einer Mannschaft ins Ziel, so wurde dieses Team nicht gewertet.

Ab 1997 galt die Regel, dass ein Team an mindestens 8 der 10 Rennen teilgenommen haben musste, um in der abschließenden Gesamtwertung gewertet zu werden.

Nach jedem Rennen wurden für jeden Fahrer die gewonnenen Punkte zum aktuellen Stand hinzuaddiert. Dem jeweiligen führenden Fahrer der Gesamtwertung des Rad-Weltcups wurde dann ein spezielles Trikot überreicht. Er war dazu verpflichtet dieses Trikot in den weiteren Rennen des Rad-Weltcups so lange zu tragen wie er die Führung in der Gesamtwertung innehielt.

Jahr Sieger (Fahrerwertung) Punkte Zweitplatzierter Punkte Drittplatzierter Punkte Sieger (Teamwertung) Punkte
1989 Irland Sean Kelly 44 Schweiz Tony Rominger 32 Danemark Rolf Sørensen 27 NiederlandeNiederlande PDM-Concorde 120
1990 ItalienItalien Gianni Bugno 133 Belgien Rudy Dhaenens 99 Irland Sean Kelly 94 NiederlandeNiederlande PDM-Concorde 92
1991 ItalienItalien Maurizio Fondriest 132 FrankreichFrankreich Laurent Jalabert 121 Danemark Rolf Sørensen 114 NiederlandeNiederlande Panasonic-Sportlife 107
1992 Deutschland Olaf Ludwig 144 Schweiz Tony Rominger 118 ItalienItalien Davide Cassani 108 NiederlandeNiederlande Panasonic-Sportlife 68
1993 ItalienItalien Maurizio Fondriest 287 Belgien Johan Museeuw 142 ItalienItalien Maximilian Sciandri 114 ItalienItalien GB-MG Maglificio 75
1994 ItalienItalien Gianluca Bortolami 151 Belgien Johan Museeuw 125 Moldau Republik Andreï Tchmil 115 ItalienItalien GB-MG Maglificio 89
1995 Belgien Johan Museeuw 199 Moldau Republik Andreï Tchmil 114 Schweiz Mauro Gianetti 106 ItalienItalien Mapei-GB 98
1996 Belgien Johan Museeuw 162 ItalienItalien Andrea Ferrigato 126 ItalienItalien Michele Bartoli 124 ItalienItalien Mapei-GB 101
1997 ItalienItalien Michele Bartoli 280 Danemark Rolf Sørensen 275 ItalienItalien Andrea Tafi 240 FrankreichFrankreich La Française des Jeux 82
1998 ItalienItalien Michele Bartoli 416 NiederlandeNiederlande Léon van Bon 190 ItalienItalien Andrea Tafi 166 ItalienItalien Mapei-Bricobi 76
1999 Belgien Andreï Tchmil 299 NiederlandeNiederlande Michael Boogerd 238 Belgien Frank Vandenbroucke 214 NiederlandeNiederlande Rabobank 94
2000 Deutschland Erik Zabel 347 Belgien Andreï Tchmil 285 ItalienItalien Francesco Casagrande 230 ItalienItalien Mapei-Quick Step 96
2001 NiederlandeNiederlande Erik Dekker 331 Deutschland Erik Zabel 250 Lettland Romāns Vainšteins 229 NiederlandeNiederlande Rabobank 73
2002 ItalienItalien Paolo Bettini 279 Belgien Johan Museeuw 270 ItalienItalien Michele Bartoli 242 ItalienItalien Mapei-Quick Step 71
2003 ItalienItalien Paolo Bettini 365 NiederlandeNiederlande Michael Boogerd 220 Belgien Peter Van Petegem 220 ItalienItalien Saeco 79
2004 ItalienItalien Paolo Bettini 340 ItalienItalien Davide Rebellin 327 SpanienSpanien Óscar Freire 252 Deutschland T-Mobile Team 69
  • Meiste Siege in der Fahrerwertung: ItalienItalien Paolo Bettini (3)
  • Meiste Siege in der Teamwertung: ItalienItalien Mapei (mit wechselnden Co-Sponsoren) (5)
  • Meiste Siege bei Weltcup-Rennen: Belgien Johan Museeuw (11)
  • Meiste Siege bei Weltcup-Rennen in einer Saison: ItalienItalien Paolo Bettini (3 im Jahr 2003)
  • Meiste Siege bei einem Weltcup-Rennen: Deutschland Erik Zabel (4 Siege bei ItalienItalien Mailand–Sanremo)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. The UCI World Cup: A Look Back at 15 Years and a Look Ahead. dailypeloton.com, archiviert vom Original am 23. Oktober 2007; abgerufen am 8. Oktober 2018.