Wikimedia Foundation

nichtstaatliche Non-Profit-Organisation zur Förderung freien Wissens

Die Wikimedia Foundation, Inc. (WMF), deutsch: Wikimedia-Stiftung, ist ein gemeinnütziges Unternehmen (non-profit corporation) nach US-amerikanischem Recht, das freies Wissen und freie Inhalte fördert und Eigentümer des weltweit bekannten Internetportals Wikipedia ist.

Wikimedia Foundation, Inc.
(WMF)
Logo
Rechtsform Corporation
Gründung 20. Juni 2003
Gründer Jimmy Wales
Sitz San Francisco, Kalifornien,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Motto „Imagine a world in which every single human being can freely share in the sum of all knowledge. That's our commitment.“
Übersetzung: „Stell dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch frei an der Summe allen Wissens teilhaben kann. Das ist unsere Verpflichtung.“[1]
Schwerpunkt freie Inhalte, wikibasierte Internet-Projekte
Aktionsraum weltweit
Vorsitz Natalija Tymkiw
Geschäftsführung Maryana Iskander
Umsatz 162,9 Mio. USD (2021)[2]
Beschäftigte mehr als 700 (Februar 2023)[3]
Website wikimediafoundation.org

Die WMF unterstützt die sogenannte Wikimedia-Bewegung, ca. 75.000 freiwillige Redakteure, Entwickler und Organisationen, die sowohl freie Inhalte als auch die Software dazu erstellen. Für die Sammlung, Entwicklung und Verbreitung der Inhalte setzt die Wikimedia Foundation Wikis ein, erfunden vom US-amerikanischen Softwareautor Ward Cunningham. Wikipedia ist das bekannteste Projekt; auch die Mediendatenbank Wikimedia Commons wird vergleichsweise stark genutzt.[4]

Ferner gibt es nationale Non-Profit-Organisationen, sogenannte chapters und user groups. Sie sind mit der WMF vertraglich verbunden. Ein derartiger Vertrag ist auch die Basis, wie die über die Webseiten gespendeten Beträge aufgeteilt werden. Inhaberin der Internetdomänen ist meistens die Wikimedia Foundation; die Benutzung der eingetragenen Marken ist reglementiert. In den deutschsprachigen Ländern haben die Chapters die Rechtsform des Vereins gewählt: Wikimedia Deutschland e. V., Wikimedia Österreich und Wikimedia CH.[5] 2012 hat die WMF angekündigt, neben den nationalen Vereinen auch thematische Vereine, losere user groups und eine Art von partners anerkennen zu wollen.

Organisationen

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Die Wikimedia-Bewegung 2012 mit der internationalen Wikimedia Foundation, den Vereinen und den Projekten
 
Die Wikimedia-Bewegung als Mindmap (Juni 2023)

Wikimedia Foundation

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Die Wikimedia Foundation Inc. ist eine gemeinnützige Organisation (non-profit corporation) gem. United States Internal Revenue Code (26 U.S.C. § 501(c)) nach dem Recht des amerikanischen Bundesstaates Florida. Die Gesellschaft hat Gründungsparagraphen (Articles of Incorporation) und eine Satzung (by-law),[6] umfassende Leitungsmacht hat das Kuratorium (Board of Trustees).

Die Gründung gab der Wikipedia-Mitgründer Jimmy Wales am 20. Juni 2003 bekannt. Mit der Gründung der Wikimedia Foundation übertrugen ihr Wales und Bomis, Wales’ Firma, die unter anderem Nupedia und Wikipedia gegründet hatte, alle im Zusammenhang mit der Wikipedia oder ihrer Schwesterprojekte stehenden Rechte an Namen und Domains sowie die bis dato angeschafften Server.[7]

Den Namen „Wikimedia“ erfand Sheldon Rampton, amerikanischer Autor und Betreiber von SourceWatch (vormals Disinfopedia).[8]

Kuratorium

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Das höchste Gremium der Foundation ist das Board of Trustees, das Kuratorium. Es setzt sich zusammen aus drei indirekt von der Community gewählten, vom Board bestellten Mitgliedern, zwei von den nationalen Organisationen (Chaptern) ausgewählten, vom Board bestellten Vertretern, vier direkt vom Board bestellten Mitgliedern und dem vom Board jährlich zu bestätigenden Gründer Jimmy Wales.[9] Ferner gibt es weitere Gremien wie einen Beirat und Arbeitsgruppen.

Die Vorsitzenden

  • Juni 2003 – Oktober 2006: Jimmy Wales
  • Oktober 2006 – Juli 2008: Florence Nibart-Devouard
  • Juli 2008 – Juli 2010: Michael Snow
  • Juli 2010 – Juli 2012: Ting Chen
  • Juli 2012 – August 2013: Kat Walsh
  • August 2013 – Juli 2015: Jan-Bart de Vreede
  • Juli 2015 – Juni 2016: Patricio Lorente
  • Juni 2016 – Juli 2018: Christophe Henner
  • Juli 2018 – Juni 2021: María Sefidari
  • seit Juni 2021: Nataliia Tymkiv[10]

James Heilman, eines der drei von der Wikipedia-Community gewählten Mitglieder des Vorstands, wurde am 28. Dezember 2015 während einer Sitzung vom Vorstand ausgeschlossen,[11][12] 2017 jedoch von der Community wieder in den Vorstand gewählt.[13]

Geschäftsführerin

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Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation war ab Dezember 2007 die kanadische Journalistin Sue Gardner,[14] am 1. Juli 2014 folgte ihr Lila Tretikov, dieser folgte ab April 2016 Katherine Maher. Im April 2021 legte Maher ihr Amt nieder.[15] Im September 2021 wurde die Übernahme der Geschäftsleitung durch Maryana Iskander angekündigt,[16] die ihr Amt am 5. Januar 2022 antrat.

Der deutsche Journalist, Autor und Softwareentwickler Erik Möller hatte von Januar 2008[17] bis April 2015 den Posten des stellvertretenden Direktors inne.

Angestellte

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In den ersten Jahren wurde die Arbeit der Wikimedia Foundation fast ausschließlich von Ehrenamtlichen erledigt. 2005 gab es zwei erste fest Angestellte, einen Koordinator und einen Softwaremanager. 2006 wuchs die Belegschaft auf sechs Personen. Das Unternehmen expandierte weiter und schuf verschiedene neue Positionen wie General Counsel (Leiter der Rechtsabteilung), Chief Operating Officer, Head of Communications, Grant Coordinator, Chapters Coordinator und Volunteer Coordinator.

In den folgenden Jahren wuchs die Belegschaft der Gesellschaft stark an. 2010 waren es 35 Angestellte, im Mai 2011 bereits 65 Mitarbeiter. Zum Stand November 2012 beschäftigte die Wikimedia Foundation 147 Angestellte sowie eine Anzahl externer Mitarbeiter.[3][18] Laut Angaben auf ihrer Webseite beschäftigte das Unternehmen im August 2018 über 300 Mitarbeiter[19] und 2022 bereits über 550;[20] 2023 war ihre Zahl auf über 700 gewachsen.[21]

 
Wachstum der WMF-Mitarbeiterzahl (ca. 2009–2014)

Die Wikimedia Foundation hatte zunächst ein Büro in Saint Petersburg in Florida. 2007 zog sie nach San Francisco um,[22] wo sie Ende 2009 in ein größeres Bürogebäude umzog.[23]

Wiki Education Foundation

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2014 wurde für Bildungsprogramme in den Vereinigten Staaten und Kanada eine eigene Organisation gegründet. Die Wiki Education Foundation kooperiert mit Universitäten und Colleges und fördert Lehren, Lernen und Erkunden in Verbindung mit dem innovativen Einsatz der Wikipedia und anderer Projekte.[24]

Nationale Wikimedia-Vereine

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Nationale Wikimedia-Vereine (Chapters) weltweit

Nationale Wikimedia-Vereine, im Englischen als Chapter bezeichnet, sind eigenständige Organisationen, die von der Wikimedia Foundation das Recht erhalten, im jeweiligen Land unter der geschützten Bezeichnung „Wikimedia“ aufzutreten und die weiteren Marken der Foundation zu verwenden.

Die nationalen Vereine unterstützen vor Ort die Foundation und deren Wikimedia-Projekte, beispielsweise durch die Veranstaltung von Treffen und Workshops oder durch Öffentlichkeitsarbeit. Sie betreiben keine Projekte (wie z. B. Wikipedia oder Wikiquote) – dies bleibt der Foundation vorbehalten. Ferner nehmen die nationalen Vereine keine inhaltlichen Änderungen an der Wikipedia oder anderen Projekten vor. Ordnungsdienst in den Projekten leisten von den Ehrenamtlichen gewählte und von der Foundation mandatierte Administratoren und alle anderen Bearbeiter.

Am 13. Juni 2004 wurde in Berlin mit dem Verein Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. der erste nationale Wikimedia-Verein gegründet. Im Oktober desselben Jahres folgte die französische Wikimédia France. Am 14. Mai 2006 erfolgte die Gründung des Wikimedia CH – Verein zur Förderung Freien Wissens in der Schweiz. Die Gründung des gemeinnützigen Vereins Wikimedia Österreich – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens (WMAT) erfolgte schließlich am 26. Februar 2008.

Mittlerweile gibt es in vielen weiteren Ländern Wikimedia-Vereine, unter anderem in Italien, Großbritannien, Taiwan, Israel und den Niederlanden. Einen Überblick über alle Länderorganisationen bietet das sogenannte Meta-Wiki, das als globale Organisationsplattform der Wikimedia etabliert wurde.

Die länderspezifischen Domains wikipedia.de, wikipedia.at und wikipedia.ch weisen aus rechtlichen Gründen als Domaineigner die nationalen Vereine aus, nicht die Wikimedia Foundation, die wikipedia.org betreut. Die Webseiten der drei genannten Domains enthalten länderspezifische Portale für die Wikipedia.

Projekte

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Logos von Wikimedia (Mitte) und von 16 ihrer Projekte

In Wikimedia-Projekten werden die Inhalte von Ehrenamtlichen erstellt. Die Texte (und bis auf wenige Fair-Use-Ausnahmen auch Mediendateien) stehen unter einer freien Lizenz, in der Regel unter der Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC-BY-SA). Als technische Plattform der Projekte dient die primär zu diesem Zweck entwickelte Software MediaWiki.

Die Wikipedia beschränkt sich auf Enzyklopädie-Artikel. Für andere Inhalte hat die Wikimedia Foundation im Laufe der Zeit weitere Wikis gegründet bzw. aufgenommen. Teilweise ergibt sich die Bedeutung solcher Wikis aus ihrer Hilfsfunktion für die Wikipedia.[25]

  • Wikimedia Commons (seit September 2004), eine zentrale Datenbank, die Bilder und andere Medien für alle Wikimedia-Projekte gemeinsam zugänglich macht. Wikimedia Commons ist mit über 88 Millionen Mediendateien[26] eine der größten freien Mediensammlungen der Welt. Zusammen mit Wikimedia Commons wird seit 2011 der Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments veranstaltet, der mit fast 170.000 eingereichten Fotografien von Guinness World Records als größter Foto-Wettbewerb anerkannt wurde. Der Schwester-Fotowettbewerb Wiki Loves Earth, kurz WLE genannt, der 2013 in der Ukraine erstmals durchgeführt wurde und bei dem es um Bilder von geschützten Landschaften und geschützten Objekten in der Natur geht, wird seit 2014 auch in anderen Staaten durchgeführt. 2017 beteiligten sich weltweit 36 Staaten und Biosphärenreservate mit über 137.000 Fotografien an Commons:Wiki Loves Earth 2017.
  • Wikidata (seit Oktober 2012), eine Datenbank. Wikidata ist wie alle Wikis frei bearbeitbar. Wikidata hat unter anderem das Ziel, die Wikipedia zu unterstützen und als gemeinsame Quelle bestimmte Datentypen, wie Geburtsdaten oder sonstige allgemeingültige Daten, für sämtliche Wikimedia-Projekte bereitzustellen. Zudem stellt Wikidata der Wikipedia seit März 2013 die Verlinkungen auf Artikelversionen anderer Sprachen und Dialekte automatisch zur Verfügung.
  • Wikifunctions (seit Juli 2023), eine Bibliothek für Funktionen
  • Wikibooks (seit Juli 2003), das mit dem Ziel gegründet wurde, freie Lehrbücher zu erstellen
  • Wikiversity (seit August 2006), eine Studien- und Forschungsplattform auf Basis eines Wiki
  • Wikisource (seit November 2003), eine Sammlung freier Quellen im Sinne der Geschichtswissenschaften
  • Wikispecies (seit September 2004), ein Verzeichnis biologischer Arten
  • Wiktionary (seit Dezember 2002), ein Wörterbuch
  • Wikinews (seit November 2004), das sich dem Aufbau einer freien Nachrichtenquelle widmet. Da die Enzyklopädie gleichfalls eine bedeutende Rolle als Medium für die Verbreitung von Nachrichten spielt, gibt es hier jedoch starke Überschneidungen.[27]
  • Wikiquote (seit Juli 2004), eine Zitatesammlung
  • Wikivoyage (seit November 2012), ein Reiseführer

ComScore zufolge wurden die Wikimedia-Projekte im Januar 2010 von insgesamt 365 Millionen Besuchern weltweit aufgerufen.[28]

Die Wikimedia Foundation veranstaltet seit dem Jahr 2005 jährlich die internationale Konferenz Wikimania, die als Kommunikationsforum für Organisationsoffizielle, Community-Mitglieder, Wissenschaftler und Techniker konzipiert ist.[29]

Eine andere Kooperation strebt die am 25. Oktober 2021 gegründete Wikimedia-Tochter Wikimedia Enterprise an. Als kommerzielles Projekt will sie durch Lizenzvergütungen maximal 30 Prozent der Stiftungseinnahmen erwirtschaften, indem sie eine auf Unternehmensbedürfnisse zugeschnittene Schnittstelle für den strukturierten Zugriff auf die Wikipedia-Daten und Support-Dienstleistungen anbietet.[30][31][32]

Technische Infrastruktur

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Serverstruktur der Wikimedia (Stand Dezember 2010)

Zum Betrieb der verschiedenen Wikimedia-Projekte unterhält die Wikimedia Foundation eine umfangreiche technische Infrastruktur in Rechenzentren in Ashburn in Virginia, Tampa in Florida (soll geschlossen werden. Stand: Sommer 2014) und Carrollton[33] in Texas. Daneben gibt es noch von Kennisnet betriebene Server in Amsterdam (Niederlande).[34] Insgesamt sind etwa 900 Server in Betrieb (Stand Juli 2014).[35] Im Jahr 2008 wurden alle Server auf Ubuntu 8.04 LTS Server Edition umgestellt.[36] Wikimedia Deutschland stellte 14 Server für den Toolserver bereit, der zur Hälfte vom OpenStreetMap-Projekt und deren Integration in Wikipedia genutzt wird und zur anderen Hälfte die Autoren der Wikipedia mit Helferlein und Bots unterstützt.[37] Der Toolserver wurde, bis auf den Kartenserver, 2014 eingestellt und durch Wikimedia Labs ersetzt.

Konflikte zwischen WMF und Wikipedia-Autoren

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Im Juli/August 2014 forcierten WMF-Mitarbeiter eine neue Betrachtungsfunktion für Medieninhalte („Media Viewer“), die in der englisch- wie deutschsprachigen Autorengemeinschaft auf deutliche Ablehnung stieß. Dies wurde WMF-seitig ignoriert und, um diese Position technisch durchzusetzen, die Software so angepasst, dass WMF-Mitarbeiter höherrangige Schutz- bzw. Bearbeitungsrechte („Superprotect“) gegenüber lokalen, von der Community gewählten Administratoren bekamen, um eine lokale Blockierung des „Media Viewer“ zu verhindern.[38] Inwiefern eine solche Missachtung lokaler Meinungsbildungsprozesse und deren technische Durchsetzung unter Zwang vonseiten der WMF legitim ist, bleibt Gegenstand von Auseinandersetzungen besonders in der englisch- und deutschsprachigen Wikipedia-Autorengemeinschaft.[38][39][40][41]

Finanzen

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Finanzierung

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Finanzielle Entwicklung der Wikimedia Foundation 2003–2023: Erträge (grün), Aufwände (rot) und Reinvermögen (schwarz).

Die Wikimedia Foundation finanziert sich bisher vor allem über Spenden. Überwiegend handelte es sich dabei um kleinere Einzelspenden von Privatpersonen. Weitere Unterstützung erhält Wikimedia in Form von Geld- und Sachzuwendungen von anderen Stiftungen und Unternehmen, darunter seit Frühjahr 2005 auch der Suchmaschinen- und Internetportal-Betreiber Yahoo. Im Jahr 2010 hat auch Google eine größere Einzelspende geleistet.[42] Amazon spendete 2018 eine Million Dollar an Wikimedia.[43] Im Oktober 2018 spendete der Philanthrop George Soros zwei Millionen US-Dollar an die WMF.[44] 2019 spendete Google einen Betrag von 1,1 Mio. US-$ an die Wikimedia Foundation und 2 Mio. US-$ an das Wikimedia Endowment.[45]

Eine kleinere Einnahmequelle ist der Verkauf von Wikipedia/Wikimedia Souvenirs. Der Anteil an den Gesamteinnahmen ist aber sehr gering.

Finanzielle Entwicklung

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Die Wikimedia Foundation weist seit ihrer Gründung 2003 ein starkes Wachstum auf. Sowohl die jährlichen Erträge als auch die Aufwände und das Nettovermögen der Stiftung steigen jedes Jahr kontinuierlich an. Die folgende Tabelle basiert auf den Statements of Activities (jeweils zum 30. Juni) in den Wikimedia Foundation Financial Reports.[46]

Jahr Gesamterträge Gesamtaufwände Zunahme zweckgebundene Mittel Währungsumrechnung Anstieg Nettovermögen Nettovermögen zum Jahresende
2003/2004[47] $ 80.129 $ 23.463 $ 0 $ 0 $ 56.666 $ 56.666
2004/2005[47] $ 379.088 $ 177.670 $ 10.000 $ 0 $ 211.418 $ 268.084
2005/2006[47] $ 1.508.039 $ 791.907 $ 20.000 $ 0 $ 736.132 $ 1.004.216
2006/2007[48] $ 2.734.909 $ 2.077.843 $ −3.000 $ 0 $ 654.066 $ 1.658.282
2007/2008[49] $ 5.032.981 $ 3.540.724 $ 2.027.629 $ 0 $ 3.519.886 $ 5.178.168
2008/2009[50] $ 8.658.006 $ 5.617.236 $ 12.829 $ 0 $ 3.053.599 $ 8.231.767
2009/2010[51] $ 17.979.312 $ 10.266.793 $ −1.401.555 $ 0 $ 6.310.964 $ 14.542.731
2010/2011[52] $ 24.785.092 $ 17.889.794 $ 2.754.115 $ 0 $ 9.649.413 $ 24.192.144
2011/2012[53] $ 38.479.665 $ 29.260.652 $ 1.517.901 $ 0 $ 10.736.914 $ 34.929.058
2012/2013[54] $ 48.635.408 $ 35.704.796 $ −2.670.546 $ 0 $ 10.260.066 $ 45.189.124
2013/2014[55] $ 52.465.287 $ 45.900.745 $ 1.382.396 $ 338.959 $ 8.285.897 $ 53.475.021
2014/2015[56] $ 75.797.223 $ 52.596.782 $ 2.405.684 $ −1.260.848 $ 24.345.277 $ 77.820.298
2015/2016[57] $ 81.862.724 $ 65.947.465 $ −1.952.762 $ −110.751 $ 13.962.497 $ 91.782.795
2016/2017[58] $ 91.242.418 $ 69.136.758 $ −558.258 $ 339.950 $ 21.547.402 $ 113.330.197
2017/2018[59] $ 104.505.783 $ 81.442.265 $ −1.444.145 $ 251.596 $ 21.619.373 $ 134.949.570
2018/2019[60] $ 120.067.266 $ 91.414.010 $ 2.038.599 $ 30.311 $ 30.691.855 $ 165.641.425
2019/2020[61] $ 129.234.327 $ 112.489.397 $ −2.070.630 $ −480.531 $ 14.674.300 $ 180.315.725
2020/2021[62] $ 162.886.686 $ 111.839.819 $ −185.056 $ 1.576.737 $ 50.861.811 $ 231.177.536
2021/2022[63] $ 154.686.521 $ 145.970.915 $ 8.173.996 $ 239.351.532

Die Wikimedia Foundation wird immer wieder für die Formulierungen ihrer Spendenaufrufe kritisiert. In diesen werde der Eindruck erweckt, Wikipedia stünde kurz vor dem finanziellen Aus oder einer Abschaltung.[64][65] Mit einem Nettovermögen von über 200 Millionen Dollar ist die Foundation jedoch finanziell abgesichert und verfügt über genügend Mittel, um die Wikipedia-Server mindestens einhundert Jahre weiterbetreiben zu können.[66] Nur ein Bruchteil der Spenden werden tatsächlich für Wikipedia verwendet, im Jahr 2019/2020 wurden von 112 Millionen Dollar Gesamtaufwendungen 33,75 Millionen Dollar, also etwa 30 %, für die Unterhaltung der Wikipedia ausgegeben, bei Spendeneinnahmen von etwa 120 Millionen Dollar.[67]

Wikipedia-Autoren bezeichneten die Spendenaufrufe im Dezember 2022 aufgrund ihrer Dramatik als „unethisch“ und „irreführend“.[68] Der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales kündigte an, die englischsprachigen Aufrufe würden aktuell überarbeitet werden.[66][68]

Siehe auch

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Commons: Wikimedia Foundation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wikimedia vision. In: Wikimedia Foundation. 4. August 2018, abgerufen am 4. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. Wikimedia Foundation, Inc. Consolidated Financial Statements, June 30, 2021 and 2020. (PDF) KPMG, abgerufen am 31. März 2022.
  3. a b Staff and Contractors. In: wikimediafoundation.org. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  4. Complete list of Wikimedia projects - Meta. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  5. Webseite Wikimedia Schweiz
  6. Bylaws. Abgerufen am 23. August 2022 (englisch).
  7. Jimmy Wales: [WikiEN-l] Announcing Wikimedia Foundation. 16. Juni 2003, abgerufen am 1. Juli 2023.
  8. Sheldon Rampton: [WikiEN-l] Re: Current events. 16. März 2003, abgerufen am 1. Juli 2023.
  9. Bylaws - Wikimedia Foundation Governance Wiki. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  10. Update from the Wikimedia Foundation Board chair. In: wikimedia.org. Abgerufen am 29. Dezember 2021 (englisch).
  11. Wikimedia Foundation feuert Vorstandsmitglied. heise.de, 29. Dezember 2015, abgerufen am 29. April 2019.
  12. Why was James Heilman, aka Doc James, removed from the Board of Trustees of the Wikimedia Foundation? Abgerufen am 8. August 2019 (englisch).
  13. Katie Chan, Joe Sutherland: Results from the 2017 Wikimedia Foundation Board of Trustees elections. Wikimedia Foundation, 20. Mai 2017, abgerufen am 4. Juni 2017 (englisch).
  14. Resolution:Appointment of Sue Gardner as ED - Wikimedia Foundation Governance Wiki. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  15. Wikimedia Foundation CEO Katherine Maher to Step Down in April 2021. Wikimedia Foundation, 4. Februar 2021, abgerufen am 26. Mai 2021 (englisch).
  16. Wikimedia Foundation: Wikimedia Foundation Appoints Maryana Iskander as Chief Executive Officer. In: wikimediafoundation.org. 14. September 2021, abgerufen am 17. Januar 2022 (englisch).
  17. Sue Gardner: Announcing Erik Moeller as Wikimedia Deputy Director. In: [Foundation-l]. Wikimedia Foundation, 18. Dezember 2007, abgerufen am 12. Mai 2008 (englisch).
  18. Foundation: How many employees does Wikimedia have, and what do they do? Wikimedia Foundation, September 2011.
  19. Staff and Contractors. Abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  20. Staff and Contractors. Archiviert vom Original am 11. Mai 2022; abgerufen am 19. Mai 2020.
  21. Staff and Contractors. Abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  22. Archive:Press releases/Relocation - Wikimedia Foundation Governance Wiki. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  23. Jay Walsh: Wikimedia finds a new home! In: Diff. 27. Oktober 2009, abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  24. PRESS RELEASE: Frank Schulenburg named executive director of new Wiki Education Foundation. In: wikiedu.org. 14. Mai 2014, abgerufen am 28. Februar 2015 (englisch).
  25. Ziko van Dijk: Wikis und die Wikipedia verstehen. Transcript, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8394-5645-3, S. 19.
  26. commons:Special:Statistics, Stand: 2. November 2022. Abgerufen am 2. November 2022.
  27. Jonathan Dee: Wikipedia – Computers and the Internet – Encyclopedias – News and News Media. In: The New York Times. 1. Juli 2007, ISSN 0362-4331 (nytimes.com).
  28. Siehe comScore data on Wikimedia (Permalink)
  29. Wikimania. Abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  30. Wikimedia Foundation launches Wikimedia Enterprise. In: wikimediafoundation.org. 25. Oktober 2021, abgerufen am 5. Februar 2022 (englisch).
  31. Gbenga Ogbonyenitan: Wikimedia Enterprise: All You Need To Know About The Premium Wikipedia. In: techidence.com. 24. November 2021, abgerufen am 5. Februar 2022 (englisch).
  32. Christian Humborg: Wie Wikimedia den Zugang zu Wissen stärkt. In: Telepolis. 28. Januar 2022, abgerufen am 5. Februar 2022.
  33. Mark Bergsma: Wikimedia Foundation selects CyrusOne in Dallas as new data center. In: Diff. 5. Mai 2014, abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  34. Archive:Press releases/Kennisnet supports Wikimedia Projects - Wikimedia Foundation Governance Wiki. Abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  35. Wikimedia Foundation 2014–15 Annual Plan, Seite 12.
  36. Die Strategie Ubuntu und Wikipedia. In: ikhaya.ubuntuusers.de. 11. Oktober 2008, abgerufen am 28. Februar 2015.
  37. Neue Server für den Toolserver und OpenStreetMap. 29. April 2009, abgerufen am 1. Juli 2023 (deutsch).
  38. a b Torsten Kleinz: „Superprotect“: Wikimedia behält das letzte Wort bei Wikipedia. In: heise.de. 12. August 2014, abgerufen am 28. Februar 2015.
  39. Friedhelm Greis: Superschutz: Wikimedia-Stiftung zwingt deutschen Nutzern Mediaviewer auf. In: golem.de. 12. August 2014, abgerufen am 28. Februar 2015.
  40. Andrew Orlowski: Class war! Wikipedia's workers revolt again. Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).
  41. Umbenennung mit allen Mitteln: aus Wikimedia wird Wikipedia. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  42. Julia Seeliger: Wikimedia Foundation: Google spendet 2 Millionen. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Februar 2010, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 1. Juli 2023]).
  43. Darum spendet Amazon eine Million Dollar für Wikipedia. Abgerufen am 1. Juli 2023 (österreichisches Deutsch).
  44. Kaitlin Thaney: George Soros, founder of Open Society Foundations, invests in the future of free and open knowledge. 15. Oktober 2018, abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  45. Megan Rose Dickey: Google.org donates $2 million to Wikipedia's parent org. In: TechCrunch. 22. Januar 2019, abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  46. Financial Reports. Abgerufen am 1. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  47. a b c wikimedia.org (PDF) 2006
  48. wikimedia.org (PDF) 2007
  49. wikimedia.org (PDF) 2007/2008
  50. wikimedia.org (PDF) 2008/2009
  51. wikimedia.org (PDF) 2009/2010
  52. wikimedia.org (PDF) 2010/2011
  53. wikimedia.org (PDF) 2011/2012
  54. wikimedia.org (PDF) 2012/2013
  55. wikimedia.org (PDF) 2013/2014
  56. wikimedia.org (PDF) 2014/2015
  57. wikimedia.org (PDF) 2015/16
  58. wikimedia.org (PDF) 2016/17
  59. wikimedia.org (PDF) 2017/18
  60. wikimedia.org (PDF) 2018/19
  61. wikimedia.org (PDF) 2019/20
  62. wikimedia.org (PDF) 2020/21
  63. wikimedia.org (PDF) 2021/22
  64. Wikipedia has a ton of money. So why is it begging you to donate yours? In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 13. Februar 2023]).
  65. Andreas Kolbe: Wikipedia is swimming in money—why is it begging people to donate? 24. Mai 2021, abgerufen am 9. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  66. a b Die dunkle Wahrheit über Wikipedia. Abgerufen am 13. Februar 2023 (deutsch).
  67. Michael Olenick: Wikipedia’s Deep Ties to Big Tech. Abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  68. a b Stephen Harrison: The Huge Fight Behind Those Pop-Up Fundraising Banners on Wikipedia. In: Slate. 2. Dezember 2022, ISSN 1091-2339 (slate.com [abgerufen am 9. März 2023]).

Koordinaten: 37° 47′ 12,7″ N, 122° 23′ 58,5″ W