Personale Medizin

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Personale Medizin bezeichnet ein Programm, das eine Fortentwicklung der integrierten Psychosomatik darstellt und darauf ausgerichtet ist, theoretische Konzepte aus den Bereichen der Philosophie, Anthropologie, Psychosomatik, Tiefenpsychologie und Psychiatrie mit Befunden der modernen biomedizinischen Forschung (u. a. Molekularbiologie, Genetik, Neurowissenschaften) zu verknüpfen und in die klinische Praxis und Ausbildung von Heilberufen zu integrieren.[1] Ferner stellen auch die Kulturanalyse und -kritik wesentliche Bestandteile dar.[2] Die Personale Medizin leitet sich hierbei fundamental aus der universitären Schulmedizin ab und distanziert sich entschieden von para- oder alternativmedizinischen Ansätzen.[3]

Während die insbesondere im angelsächsischen Raum verbreiteten Konzepte der Person-centered Medicine[4][5][6] und Person-centered Care[7] mit der Personalen Medizin verwandt sind, beschreibt der Begriff der Personalisierten Medizin ein separates Konzept, das sich zumeist auf eine für Patienten individuell maßgeschneiderte Pharmakotherapie bezieht.

Begriffsgeschichte

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Es wird angenommen, dass der Begriff Personale Medizin erstmals 1940 von dem Schweitzer Arzt Paul Tournier (1898–1986) als Medicine de la personne geprägt wurde.[8] Im deutschsprachigen Raum wurde das Konzept einer personalen Heilkunde erstmals formal 1997 von den Ärzten Josef Rattner und Gerhard Danzer beschrieben.[9] Schon vorher stellte Rattner, der Begründer der Großgruppentherapie, das Thema des Personalismus ins Zentrum seiner psychotherapeutischen und medizinischen Arbeit. Von 1992 bis 2009 erarbeitete Danzer in seiner Funktion als leitender Oberarzt und Stiftungsprofessor an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik der Charité Berlin praktisch-klinische und theoretische Aspekte der Personalen Medizin, die er schließlich 2013 in seinem Buch Personale Medizin veröffentlichte.[10][11]

Philosophie und Anthropologie

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Eine zentrale philosophische Einflussgröße der Personalen Medizin ist der Personalismus, der insbesondere im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts an Bedeutung gewann. Als prominentester Vertreter der personalistischen Bewegung gilt der Philosoph Emmanuel Mounier, der sich vorrangig als Herausgeber der Zeitschrift Esprit sowie als Autor des Personalistischen Manifests hervortat, in dem er eine Definition des Personenbegriffs formuliert und die Werte der geistigen Freiheit und der Gemeinschaft zu obersten Prioritäten erklärte, die es der Person ermöglichen, ihre sinnstiftende Berufung zu erkennen und stets zu verfolgen.[12] Hiermit sollte der Personalismus eine Alternative zu individualistischen, faschistischen und kommunistischen Theorien des Menschen bieten.

In der Philosophie des deutschen Sprachraums wurden die Begriffe der Person und der Personalität u. a. von Max Scheler[13][14] und Nicolai Hartmann[15][16] unter Aspekten der Ethik, Axiologie und philosophischen Anthropologie bedacht. Auch Mediziner wie Friedrich Kraus[17], Theodor Brugsch[18] oder Oswald Schwarz[19] befassten sich explizit und implizit mit diesen Konzepten und machten erste weitestgehend theoretische Versuche, sie in die medizinische Diagnostik und Therapie zu integrieren.

Der Personalismus und seine oben genannten Vertreter zeigten ihrerseits große Nähe zu Ideen der Lebensphilosophie[20] (Friedrich Nietzsche, Wilhelm Dilthey, Henri Bergson), Phänomenologie[21] (Edmund Husserl, Maurice Merleau-Ponty) und Existenzphilosophie[22] (Sören Kierkegaard, Martin Heidegger, Karl Jaspers, Jean-Paul Sartre) und verbanden diese mit Modellen und Erkenntnissen der damals modernen Biologie[23] (Hans Driesch, Adolf Portmann, Jakob Johann von Uexküll) sowie der neueren philosophischen Anthropologie[24] (Helmuth Plessner, Frederic Buytendijk, Arnold Gehlen). Dieser im Personalismus verwirklichte Versuch, eine Kommunikation zwischen – und Synthese aus – moderner Biomedizin und philosophisch-anthropologischen Überlegungen zu ermöglichen, macht ihn zu einem wichtigen Wegbereiter der Personalen Medizin des 21. Jahrhunderts.

Tiefenpsychologie

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Ein grundlegendes Paradigma der Personalen Medizin ist die Notwendigkeit, das Unbewusste in die Entwicklung von ätiologischen, diagnostischen und therapeutischen Hypothesen einzubeziehen. Diese Anschauung geht auf die am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten Lehren von Sigmund Freud, Alfred Adler und C.G. Jung zurück, die allgemein als Begründer der Tiefenpsychologie gelten. Zudem bedient sich die Personale Medizin den teilweise in ihrem Inhalt sehr unterschiedlichen Konzepten und Ideen späterer Tiefenpsychologen wie Karen Horney, Erik H. Erikson, Erich Fromm, Frieda Romm-Reichmann, Harry Stuck Sullivan, Harald Schultz-Hencke und Donald Winnicott, die sich jedoch allesamt zur Relevanz des Unbewussten für Individuen und Beziehungsdynamiken bekennen. In seinem Buch Personale Medizin unterstreicht Gerhard Danzer diesen Punkt wie folgt[25]:

„Wer nach den Forschungsarbeiten von Freud, Adler, Jung und ihrer Schüler den Homo sapiens unter Ausklammerung des Unbewussten beschreiben will, wirkt wie ein leichtsinniger Arktisfahrer, der sich lediglich mit den sichtbaren Anteilen von Eisbergen beschäftigt und irgendwann überrascht feststellen muss, dass sein Schiff mit einem viel größeren, aber unsichtbaren (unbewussten) Anteil eines Eisbergs kollidiert ist.“

Ferner betont Danzer, dass in der Personalen Medizin nicht nur die Beziehung zwischen Patient und Psychotherapeut, sondern auch die Arzt-Patienten-Beziehung[26], die nach seiner Einschätzung allgemein zu wenig Beachtung erfährt, unter Aspekten der tiefenpsychologischen Diagnostik untersucht werden sollte.

Psychosomatik und Psychiatrie

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Die wohl wichtigste Vorform der Personalen Medizin stellt die Psychosomatik und das aus ihr hervorgehende biopsychosoziale Modell von Krankheit und Gesundheit[27][28] dar. Dieses Modell postuliert, dass Krankheit und Gesundheit keine Zustände, sondern vielmehr Funktionen eines dynamischen Geschehens auf vielen parallel geschalteten Ebenen des Systems „Mensch“ darstellen. Nach dieser Theorie entsteht Krankheit dann, wenn die autoregulativen Fähigkeiten des Individuums zur Bewältigung einer Störung auf einer beliebigen Ebene nicht gegeben sind. Demnach ist Gesundheit nicht bloß die Abwesenheit von Krankheit, sondern muss in jeder Sekunde des Lebens „geschaffen“ werden.[29] Während die erste umfassende Formulierung des vorgenannten Modells allgemein dem US-amerikanischen Psychiater George Libman Engel zugeschrieben wird[30], sah das frühe 20. Jahrhundert eine Reihe von Psychosomatikern, die sich bereits um die Integration von körperlichen, seelischen und sozialen Aspekten in die Diagnostik und Behandlung von Personen bemühten und sich dieser Betrachtung jeweils aus verschiedenen Disziplinen näherten:

Die Personale Medizin zählt es zu ihren Aufgaben, Räume zu schaffen, in denen diese Vielfalt von Konzepten und Ideen aus Philosophie, Anthropologie, Psychosomatik, Tiefenpsychologie und Psychiatrie in eklektischer Weise ausgewählt, geprüft und mit den durch evidenzbasierten Methoden gewonnenen Erkenntnissen aus Molekularbiologie, Genetik und Neurowissenschaften verbunden werden.[49]

Kulturanalyse und Kulturkritik

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Die Personale Medizin legt großen Wert auf die geistig-kulturellen Aspekte von Krankheit und Gesundheit und sieht die Notwendigkeit, das in der Medizin allgemein anerkannte und implementierte biopsychosoziale Modell um die geistig-kulturelle Dimension zu ergänzen, die Gerhard Danzer unter dem semantisch breit gefächerten Begriff Logos subsumiert.[50] Hierbei bedient sie sich der Methodik der Kulturanalyse und Kulturkritik und bekennt sich in ihrer Haltung zu den Prinzipien des Humanismus und Skeptizismus. Humanistische Einflüsse der Personalen Medizin reichen u. a. von Denkern der Renaissance (Dante Alighieri, Francesco Petrarca, Gianfrancesco Pico della Mirandola, Michel de Montaigne, Thomas Morus, Erasmus von Rotterdam) über Vertreter des Neuhumanismus des 18. Jahrhunderts (Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland, Friedrich Wilhelm von Humboldt, Alexander von Humboldt, Gotthold Ephraim Lessing), bis hin zu humanistischen Ideen des 20. Jahrhunderts, wobei insbesondere Jean-Paul Sartre zu erwähnen ist, der seine Idee des Existenzialismus als befreiende und letztlich humanistische Philosophie charakterisiert.[51]

Wesentlich sind überdies gewisse Prägungen der Ideologie- und Vorurteilskritik, die bis auf Francis Bacon zurückgeht und von Ideengebern wie Jean-Jacques Rousseau, Ludwig Feuerbach, Max Stirner, Friedrich Nietzsche, Max Horkheimer und Sigmund Freud[52] ergänzt wurde.

Theoretische Grundlage

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Die vier Dimensionen menschlichen Seins im Rahmen der Personalen Medizin

Die personale Medizin basiert auf einem integrativen Ansatz, der vier Dimensionen des menschlichen Seins umfasst: Materie (Hyle), Leben (Bios), Seele (Psyche) und Geist (Logos). Es handelt sich hierbei um keine dualistische Sichtweise; vielmehr sind die Dimensionen untrennbar miteinander verbunden. In diesem Zusammenhang spielt das Konzept des Embodiment (Verkörperung)[53] eine zentrale Rolle. Es betont, dass geistige Prozesse untrennbar mit dem jeweiligen Organismus verbunden sind und sich in ihm manifestieren. Dieser Gedanke des verkörperten Geistes ist insbesondere in der Philosophie von Maurice Merleau-Ponty prominent vertreten.[54] Danzer postuliert, dass frühere Paradigmen der Medizin insbesondere die geistig-kulturellen Aspekte (Logos) von Personen zugunsten anderer Schwerpunkte übersehen hätten.[55] So habe es im 19. Jahrhundert, im Zuge des Aufstiegs der Naturwissenschaften, vor allem eine Fokussierung auf die Dimensionen Hyle und Bios gegeben, was zu einer Vernachlässigung psychosozialer und geistiger Aspekte geführt hätte. Inspiriert durch rationalistische Vordenker der Aufklärung wie René Descartes, wurde der Körper zunehmend als eine Art „(l’)homme machine“[56] betrachtet. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte mit Sigmund Freud und der aufkommenden Tiefenpsychologie ein Paradigmenwechsel, bei dem Psyche und Logos in den Vordergrund rückten. Allerdings seien in diesem Kontext wiederum die somatischen Aspekte der Patienten oft ausgeklammert worden. Später versuchten die Vertreter der psychosomatischen Medizin, wie Viktor von Weizsäcker, sowohl körperliche als auch psychische Aspekte zu integrieren, woraus sich schließlich das biopsychosoziale Modell ergab. Trotz dieser Fortschritte sieht Danzer die geistig-kulturellen Facetten der Person (Logos) auch in diesem heilkundlichen Ansatz unterrepräsentiert.

Zur Erfassung geistig-kultureller Funktionen von Personen werden in der personalen Medizin u. a. folgende Aspekte und Hypothesen bedacht[57]:

  • Person als Fakultativum: Nach dem Philosophen Hermann Schmitz befinden sich Menschen stets auf einem Spektrum zwischen personaler Emanzipation und Regression.[58] Die Funktionen der Reflexion und Vernunft können erobert und auch wieder verloren werden. Anknüpfend an Nicolai Hartmanns Konzept des liebenden Blickes[15], ist es Aufgabe der in personaler Medizin tätigen Personen, das gegenwärtige und potenzielle personale Niveau des Gegenübers (und ihrer selbst) zu erspüren und realistisch einzuschätzen.
  • Personen erklären und verstehen: In seinem Werk Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie[59], trifft Wilhelm Dilthey eine Unterscheidung zwischen Erklären und Verstehen, die für die Personale Medizin zentral ist. Neben der Erklärung somatischer Befunde erfordert sie auch das Verstehen psychosozialer und geistiger Aspekte des Patienten. Durch eine bi-perspektivische Betrachtung können sowohl biologische (Hyle und Bios) als auch geistig-kulturelle (Psyche und Logos) Dimensionen einbezogen werden.
    Durch eine bi-perspektivische Betrachtung können sowohl biologische (Hyle und Bios) als auch geistig-kulturelle (Psyche und Logos) Dimensionen in die Diagnostik von Patienten einbezogen werden.
    Viktor von Weizsäckers „Drehtürprinzip“ beschreibt den notwendigen Wechsel zwischen diesen Perspektiven, um eine umfassende Behandlung zu ermöglichen.[60] Häufig würde dieser bi-perspektivische Zugang jedoch durch strukturelle Barrieren und eine einseitige Ausbildung medizinischen Personals gehindert werden.[61]
  • Personen als Individuen: Menschen sind in ihrer Einzigartigkeit vergleichbar mit Kunstwerken, die unverwechselbare Eigenschaften wie Stil, Rhythmus, Ausdruck etc. besitzen. Individuelles Leben, oft jenseits von Notwendigkeit, Nutzen und Pragmatik, hat eine Nähe zum künstlerischen Spiel, eine Idee, die u. a. von Friedrich Schiller[62] und Johan Huizinga[63] formuliert wurde. Wenn Menschen jedoch den Raum für kreative und spielerische Entfaltung verlieren, drohen sie, ihre Individualität einzubüßen, was gesundheitliche Folgen haben kann. Gesundheit und Krankheit werden als Variablen gesehen, die von der individuellen Gestaltungskraft abhängen, wobei Gerhard Danzer bemerkt, dass das „Individuum ( ) inklusive seiner Krankheits- und Gesundheitszustände als komplex und letztlich unauslotbar“ aufgefasst werden muss. In Zeiten von standardisierten medizinischen Verfahren (Evidenzbasierte Medizin, Diagnosebezogene Fallgruppen) besteht laut Danzer die Gefahr, dass Patienten in ihrer Individualität übersehen werden.
  • Personen und Zeit: Personen leben in einer Synthese aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die sich gegenseitig bedingen. Das personale Niveau einer Person und die Art, wie sie mit diesen Zeitdimensionen umgeht, beeinflussen sich in wechselseitiger Beziehung. Personen mit einem hohen personalen Niveau besitzen einen weiten Zeithorizont und betten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem sinnvollen Zusammenhang. Gesundheit entsteht, wenn Menschen ihre Gegenwart im Licht ihrer Zukunftsentwürfe gestalten und die Vergangenheit als Erfahrungswert begreifen. Die Personale Medizin berücksichtigt das subjektive Zeiterleben als diagnostisch relevanten Faktor, da es sowohl Merkmal als auch Ursache von Gesundheit und Krankheit sein kann. So kann es bspw. bei der Behandlung von Depressionen wichtig sein, Patienten zu helfen, Sichtigkeit für die Bedeutung von Gegenwart und Zukunft zurückzugewinnen.[64]
  • Personen und Erinnerungen: Das personale Niveau eines Menschen hängt stark von seiner Fähigkeit ab, sich zu erinnern und seine eigene sowie die kollektive Geschichte seiner Gesellschaft und Kultur in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Entscheidend ist dabei das episodische Gedächtnis, welches autobiografische Erinnerungen umfasst. Lücken im autobiografischen Gedächtnis können zur Entstehung psychosozialer Störungen beitragen, bspw. wenn unangenehme Erinnerungen verdrängt werden. Sigmund Freud wies darauf hin, dass das Aufdecken verdrängter Erinnerungen potenziell heilsam ist, da es dem Einzelnen erlaubt, mehr Kontrolle über seine Vergangenheit zu erlangen und so seine Zukunft sinnvoll zu gestalten. Richard Siebeck entwickelte in diesem Kontext die biografische Medizin, die Krankheit in den Lebenslauf eines Individuums einordnet und Zusammenhänge zwischen biografischen Ereignissen und Krankheitsgeschichten herstellt.[65] Auch die Personale Medizin strebt es an, sinnvolle Zusammenhänge zwischen der Biologie und der Biographie von Patienten aufzuzeigen, wobei gleichermaßen die Ursachen (Kausalität) und die Zwecke und Ziele (Finalität) von Gesundheit und Krankheit bedacht werden.
  • Emotions- und Werteerleben von Personen: Die Emotionen einer Person sind zentral für ihre Verbindung zur Welt und definieren, wie sie Beziehungen und Situationen wahrnimmt. Emotionen und Werte sind eng verknüpft[13]: So kann eine gesteigerte Wertsichtigkeit das emotionale Erleben erweitern und andersherum. Das Wahrnehmen und Realisieren von Werten fördert die Entfaltung der Personalität. Emotionen beeinflussen Entscheidungen und Situationen, in die Menschen sich begeben. Ein gemindertes Werte- und Gefühlsleben kann jedoch zu psychischen und physischen Einschränkungen führen, oft durch Störungen des vegetativen Nervensystems. Affekte wie bspw. Angst oder Ärger spielen eine gewichtige Rolle bei funktionellen Störungen, etwa im Herz-Kreislauf- oder Verdauungssystem.[66][67] Eine umfassende Diagnostik in der Personalen Medizin muss daher die Wertestruktur und Emotionalität eines Patienten einbeziehen. Dies erfordert Behandler, die selbst ein starkes Werte- und Gefühlsbewusstsein besitzen, um das emotionale und wertbezogene Erleben ihrer Patienten möglichst zutreffend zu erfassen.
  • Personen und Sinn: Die Suche nach Sinn und Bedeutung ist eine bedeutende Eigenschaft von Menschen. Personen, die aktiv nach Sinnhaftigkeit in ihrem Leben streben, erfahren einen Zuwachs an Personalität. In schwierigen Lebenslagen, die als sinnwidrig und absurd erlebt werden, wie z. B. bei Krieg oder Missbrauch, können Gefühle von Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit entstehen, die sowohl seelisch als auch körperlich krank machen. Viktor Frankl beschrieb diese auf Sinnverlust basierenden Leiden als noogene Erkrankungen.[68] Aaron Antonovsky ergänzte diese Erkenntnis und postulierte, dass Hoffnung und ein „sense of coherence“ – die Fähigkeit, Ereignisse in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen – starken Gesundheitsschutz bieten.[69] Um diese Krankheitsbilder umfassend zu verstehen und zu behandeln, sollten Ärzte und Therapeuten im Rahmen der Personalen Medizin Patienten in ihrer Sinnsuche unterstützen, ohne dabei einfache Lösungen anzubieten.
  • Personen in Beziehung zu Zeitgeist und Schöpferischem: Die Personalität eines Menschen entwickelt sich im ständigen Austausch mit dem objektiven und objektivierten Geist, den Nicolai Hartmann als den Zeitgeist (objektiver Geist) und die Erzeugnisse von Wissenschaften, Künsten und Philosophien (objektivierter Geist) einer Gesellschaft beschrieb.[16] Dieser kulturelle Austausch ermöglicht es Individuen, überpersönliche Wahrheiten aufzunehmen, zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Der Prozess kulturellen Fortschritts ist ein stetiger Wechsel zwischen Akzeptanz und Kritik, bei dem Irrtümer schrittweise durch tiefere Erkenntnisse ersetzt werden, was sowohl individuelle als auch kollektive Emanzipation fördern kann. Bertolt Brecht griff dieses dialektische Prinzip in seinen Stücken Der Jasager und Der Neinsager auf, indem er zeigte, dass Ja- und Nein-Sagen – also Zustimmung und Ablehnung – gleichermaßen zur Persönlichkeitsentwicklung gehören.[70] Um sich sinnvoll mit dem Zeitgeist auseinanderzusetzen, muss ein Individuum über die Fähigkeit verfügen, wertvolle kulturelle Inhalte zu erkennen und sich gleichzeitig kritisch von sinnlosen oder destruktiven Aspekten der Kultur zu distanzieren. Diese Unterscheidung erfordert ein hohes Maß an emotionaler, sozialer und intellektueller Bildung. In der Personalen Medizin bedeutet dies, dass nicht nur die biografischen und medizinischen Aspekte eines Patienten betrachtet werden sollten, sondern auch sein kultureller und intellektueller Hintergrund. Die Art und Weise, wie jemand auf den Zeitgeist reagiert – ob durch unkritische Übernahme kollektiver Forderungen oder bewusste Kulturanalyse – beeinflusst das personale Niveau und kann zur Entstehung von Krankheiten wie Burnout oder Depression beitragen. Prävention und Therapie in der Personalen Medizin erfordern daher nicht nur biomedizinische Maßnahmen, sondern auch eine Befähigung des Einzelnen zur kritischen Auseinandersetzung mit seiner kulturellen Umwelt.

Praktische Umsetzung

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Die Personale Medizin hält dazu an, medizinische Praxis als bi-perspektivische Simultandiagnostik- bzw. Therapie zu realisieren. So sollten in möglichst vielen Kontexten der Behandlung möglichst zeitlich und räumlich parallel, sowohl biomedizinische, eher nomothetisch und erklärend orientierte, Verfahren und Perspektiven zur Anwendung kommen als auch solche, die psychosozial und damit eher verstehend und idiographisch geprägt sind.[71]

Praktisch-Klinische Implementierung

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Von 1992 bis 2009 erarbeitete Danzer in seiner Funktion als leitender Oberarzt und Stiftungsprofessor an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik der Charité Berlin praktisch-klinische und theoretische Aspekte der Personalen Medizin, die laut ihm bereits in dieser Phase klinisch erprobt wurden.[72]

Ruppiner Kliniken

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An den Ruppiner Kliniken, die seit Mai 2022 den Namen Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg[73] tragen, wurden von 2003 bis 2019 die Theorie und Praxis der Personalen Medizin im Rahmen der Medizinischen Klinik für Psychosomatik unter Leitung von Gerhard Danzer angewandt und weiterentwickelt.

Herrenhaus auf Gut Lütgenhof bei Dassow, Mecklenburg-Vorpommern, DassowLütgenhof.JPG: Kresspahl

Das Konzept sei in diesem Zusammenhang maßgeblich in Kooperation mit verschiedenen somatischen Fachrichtungen der Ruppiner Kliniken umgesetzt worden.[74]

Klinikum Schloss Lütgenhof

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Das Klinikum Schloss Lütgenhof ist eine 2019 gegründete Akutklinik für Personale Medizin und integrierte Psychosomatik, die auf dem Grundstück des Herrenhauses Schloss Lütgenhof bei Dassow im Landkreis Nordwestmecklenburg betrieben wird.

Ausbildung und Forschung

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Gerhard Danzer bezeichnet die Personale Medizin als ein Programm und spricht sich dafür aus, dass die verschiedenen Säulen der Personalen Medizin (Biomedizin, Psychologie, Anthropologie, Philosophie, Kulturanalyse- und Kritik) in die Ausbildung aller im Medizinalsystem tätigen Personen zu integrieren.[75] Im Jahr 2014 wurde die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) gegründet, an der ab dem Sommersemester 2015 Studierende in den Fächern Humanmedizin und Psychologie ausgebildet wurden. In den ersten Jahren der universitären Betriebs orientierte sich die Lehre in diesen Fächern maßgeblich an Prinzipien der Personalen Medizin.[76] Gerhard Danzer, ein Gründungsmitglied der MHB, verließ die Hochschule im Rahmen einer Neustrukturierung im Jahr 2019.[77]

Das Klinikum Schloss Lütgenhof stellt offizielle Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen klinische Psychologie, Innere Medizin, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin[78] und diversen kreativtherapeutischen Studiengängen bereit und kooperiert in diesem Rahmen mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg und der Medical School Hamburg.[79]

Im Jahr 2023 wurde die Arbeitsgruppe für Geschichte, Anthropologie und Philosophie (in) der Psychosomatik gegründet, die sich „die Reflexion und Integration historischer, anthropologischer und philosophischer Fragestellungen und Konzepte (in) der Psychosomatik“ zur Aufgabe macht[80] und somit im Einklang mit den Prämissen der Personalen Medizin steht. Die Gruppe weist eine Reihe von Publikationen in den Bereichen Philosophie[81], Philosophische Anthropologie[82] und Neuropsychiatrie[83] auf und veranstaltete 2023 ihr erstes Symposium mit dem Titel „Nunc stans oder Tempus fugit“ im Rahmen des Deutschen Kongress für Psychosomatik und Psychotherapie.[84]

Helmut Albrecht kritisierte die Erstausgabe von Gerhard Danzers Personale Medizin in einem Beitrag für die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen für seine ideologischen Überzeugungen, insbesondere die Verknüpfung von Gesundheit und Tugend. Er sieht in Danzers Ansatz eine elitäre, fast totalitäre Haltung, die wissenschaftliche Empirie zugunsten von kulturphilosophischen Überhöhungen vernachlässigt und sich zu stark auf die Eminenz einzelner Personen beruft.[85]

Eine Rezension der taz bewertet Gerhard Danzers Buch zur personalen Medizin grundsätzlich positiv, hebt aber hervor, dass der beschriebene Ansatz, den ganzen Menschen in Diagnose und Therapie einzubeziehen, an sich nichts Neues sei. Kritisch wird angemerkt, dass Danzers Forderung nach mehr Zeit für Patienten in einer zunehmend ökonomisierten Medizin zwar wünschenswert, aber schwer umsetzbar ist. Die Bewertung bleibt dennoch wohlwollend und sieht in Danzers Ansatz eine wertvolle Alternative zu rein technischen Diagnoseverfahren.[86]

Im Deutschen Ärzteblatt wird Gerhard Danzers Buch als praxisnah und philosophisch fundiert beschrieben. Der Rezensent lobt die verständliche Darstellung klinischer Beispiele und hebt den beträchtlichen Erkenntnisgewinn für Leser hervor. Kritisch hinterfragt wird jedoch die Abgrenzung zur evidenzbasierten und narrativen Medizin, wobei der praktische Nutzen für klinisch aktive Ärzte deutlich anerkannt wird.[87]

  • Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, ISBN 978-3-662-63134-8.
  • Josef Rattner und Gerhard Danzer: Medizinische Anthropologie – Ansätze einer personalen Heilkunde. 1. Auflage, Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 978-3-596-13303-1.
  • George L. Engel: Psychisches Verhalten in Gesundheit und Krankheit. Huber, Bern 1976, ISBN 978-3-456-80592-5.
  • Thure von Uexküll, Klaus Köhle, Wolfgang Herzog, Peter Joraschky (Hrsg.): Psychosomatische Medizin – Theoretische Modelle und klinische Praxis. 8. Auflage, Urban & Fischer, München 2018, ISBN 978-3-437-22828-0.
  • Viktor Frankl: …trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. Wien: Deuticke Verlag, 1946, ISBN 978-3-216-30644-9.
  • Aaron Antonovsky: Unraveling the Mystery of Health: How People Manage Stress and Stay Well. San Francisco: Jossey-Bass Publishers, 1987, ISBN 978-1-55542-028-4.
  • Gerhard Danzer: Eudämonie. Vom guten, besseren, gelingenden Leben. 1. Auflage, Springer, Heidelberg 2023, ISBN 978-3-662-67422-2.
  • Christian Schmidt: Vom Trauma zum bedeutungsvollen Ersterlebnis. Über die Entstehungsbedingungen von Person und Personalität aus Sicht der medizinischen und der Philosophischen Anthropologie. Karl Alber Verlag, 2024, ISBN 978-3-495-99450-4.

Einzelnachweise

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  1. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 6
  2. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 7
  3. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 3
  4. Barnard, D., Dayringer, R. & Cassel, C. K.: Toward a person-centered medicine: Religious studies in the medical curriculum, Academic Medicine, 70 (1995), S. 806–813.
  5. Mezzich, J. et al.: Toward person-centered medicine: from disease to patient to person, Mont Sinai J of Med 77 (2010), S. 304–306.
  6. Person Centered Psychiatry, Herausgegeben von Mezzich, J. et al. Schweiz 2016.
  7. Entwistle, V.A. & Watt, I.S.: Treating Patients as Persons: A Capabilities Approach to Support Delivery of Person-Centered Care, Am J Bioeth 13 (2013), S. 29–39.
  8. Tournier, P.: Medicine de la personne (1940), Neuchatel – Paris 1942.
  9. Rattner, J. und Danzer, G.: Medizinische Anthropologie – Ansätze einer personalen Heilkunde, Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1997.
  10. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 1. Auflage, Springer, Heidelberg 2013, ISBN 978-3642407300.
  11. Eckart Frantz: Personale Medizin: Beträchtlicher Erkenntnisgewinn, In: Deutsches Ärzteblatt. 12. April 2013. Abgerufen am 20. September 2024.
  12. Mounier, E.: Das personalistische Manifest (1936), Zürich o. J.
  13. a b Scheler, M.: Wesen und Formen der Sympathie (1913), Bonn 1985.
  14. Scheler, Max: Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik. 5. Auflage, Francke Verlag, Tübingen 1954, ISBN 978-3-7720-2011-2.
  15. a b Nicolai Hartmann: Ethik (1926), Berlin 1962.
  16. a b Hartmann, N.: Das Problem des geistigen Seins (1933), Berlin 1962.
  17. Lindner, Martin: Die Pathologie der Person: Friedrich Kraus' Neubestimmung des Organismus am Beginn des 20. Jahrhunderts. Berlin: GNT Verlag, 1999, ISBN 3-928186-40-X
  18. Brugsch, Theodor: Grundriss der Inneren Medizin. 6th edition, Springer-Verlag, Berlin, 1951. ISBN 978-3-540-11061-1.
  19. Schwarz, Oswald: Das Individuum und seine Welt: Wege der Tiefenpsychologie zur Menschenführung. 1. Ausgabe, Thieme Verlag, Stuttgart, 1962. ISBN 978-3-13-402021-8.
  20. The Cambridge Companion to Life and Death., Herausgegeben von Steven Luper, Cambridge University Press, 2014. ISBN 9781107664846, S. 36–38
  21. Spiegelberg, Herbert. The Phenomenological Movement: A Historical Introduction. 3. Ausgabe. Martinus Nijhoff, 1982. ISBN 978-90-247-2852-7, S. 280–283
  22. Cooper, David E.: Existentialism: A Reconstruction. Blackwell Publishing, 1999. ISBN 9780631213234, S. 112–115
  23. Henning, Brian G.: Theoretical Biology: Organism and Reality. Springer, 2014. ISBN 9783319054369, S. 220–225
  24. Philosophical Anthropology: A Reader. Herausgegeben von Campbell, Scott A., and Bruno, Paul W., Wiley-Blackwell, 2011. ISBN 9781444334134, 145–150
  25. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 5
  26. Balint, Michael: The Doctor, His Patient and the Illness. International Universities Press, 1957.
  27. George L. Engel: Psychisches Verhalten in Gesundheit und Krankheit, Huber, Bern 1976.
  28. Uexküll – Psychosomatische Medizin – Theoretische Modelle und klinische Praxis, Herausgegeben von Köhle, K., Herzog, W., Joraschky, P. et al., 8. Auflage, München 2018.
  29. Egger, J.W.: Das biopsychosoziale Krankheitsmodell. Grundzüge eines wissenschaftlich begründeten ganzheitlichen Verständnisses von Krankheit, Herausgegeben von Psychologische Medizin, 2016, S. 3–12
  30. George L. Engel: The need for a new medical model: a challenge for biomedicine., Science. Band 196, Nr. 4286, 1977, S. 129–136, PMID 847460.
  31. Ludolf von Krehl: Die allgemeine klinische Pathologie der Kreislaufstörungen und die Pathologie des Stoffwechsels. Fischer, 1915, S. 12–15
  32. Viktor von Weizsäcker: Der Gestaltkreis. Theorie der Einheit von Wahrnehmen und Bewegen, 2. Auflage, Thieme, Stuttgart 1940, S. 45–50
  33. Kurt Goldstein: Der Aufbau des Organismus: Einführung in die Biologie unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen am kranken Menschen. Thieme, 1934, S. 78–90
  34. Gustav von Bergmann: Über die Einheit der Persönlichkeit in der medizinischen Diagnostik. Berlin: Springer, 1927, S. 30–35
  35. Arthur Jores: Psychosomatische Grundfragen: Die Beziehung zwischen Körper und Seele in der Medizin. Thieme, 1966, S. 22–28
  36. Georg Groddeck: Das Buch vom Es. Internationaler Psychoanalytischer Verlag, 1923, S. 100–110
  37. Franz, Alexander: Psychosomatic Medicine: Its Principles and Applications. Norton, 1950, S. 120–130
  38. Helen Flanders Dunbar: Mind and Body: Psychosomatic Medicine. Random House, 1947, S. 50–60
  39. Alexander Mitscherlich: Die Unwirtlichkeit unserer Städte: Anstiftung zum Unfrieden. Suhrkamp, 1965, S. 90–100
  40. Walter Cannon: The Wisdom of the Body. W.W. Norton & Company, 1932, S. 65–75
  41. Hans Selye: The Stress of Life. McGraw-Hill, 1956, S. 110–120
  42. Richard Lazarus: Psychological Stress and the Coping Process. McGraw-Hill, 1966, S. 75–85
  43. Erwin W. Straus: Phenomenological Psychology. Basic Books, 1966, S. 40–50
  44. Viktor von Gebsattel: Prolegomena einer medizinischen Anthropologie. München: Reinhardt, 1954, S. 20–30
  45. Eugène Minkowski: Lived Time: Phenomenological and Psychopathological Studies. Northwestern University Press, 1970, S. 55–65
  46. Ronald D. Laing: The Divided Self: An Existential Study in Sanity and Madness. Penguin Books, 1960, S. 30–40
  47. Medard Boss: Existential Foundations of Medicine and Psychology. Jason Aronson, 1979, S. 100–120
  48. Ludwig Binswanger: Grundformen und Erkenntnis menschlichen Daseins. Max Niemeyer, 1942, S. 80–90
  49. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 12
  50. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 163–166
  51. Sartre, J.-P.: Der Existenzialismus ist ein Humanismus (1946), Der Existentialismus ist ein Humanismus und andere philosophische Essays, Reinbek bei Hamburg, 2007.
  52. Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur. Fischer, Frankfurt am Main, 2009, Kapitel 1–2
  53. Siehe hierzu etwa Krois, J.M. et al. (Hrsg.): Embodiment in Cognition and Culture, Amsterdam 2007; Gallagher, S.: How the Body shapes the Mind, Oxford 2005.
  54. Merleau-Ponty, M.: Phänomenologie der Wahrnehmung (1964), Berlin 1966.
  55. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 21–22
  56. René Descartes: "Traité de l'homme" (Abhandlung über den Menschen), 1664.
  57. Gerhard Danzer: Personale Medizin – Zur Anthropologie von Krankheit und Gesundheit. 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2021, S. 23–41
  58. Hermann Schmitz: Die Person (1980), Bonn 2005.
  59. Wilhelm Dilthey: Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie (1894), Erschienen in: Gesammelte Schriften V, Göttingen 1990.
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